AB NACH NELSON / NEUSEELAND - VOM REGEN IN DIE TRAUFE?

 

Tag 4 starte ich, nicht ganz so früh am Morgen, in Westport an der Westküste Neuseelands. Es gießt aus Eimern und ja, einmal mehr bekomme ich den kältesten Sommer seit 80 Jahren zu spüren. Doch das hält mich nicht davon ab, mein nächstes Ziel anzusteuern...

 

Nach nicht wirklich so viel Schlaf, wie erhofft, dafür aber einem gelungenen Abend davor, starte ich nach einem leckeren Frühstück in den Tag. Mehr oder weniger motiviert, denn es gießt aus Eimern und der Wetterbericht klingt nicht vielversprechend für den Rest des Tages.

 

Es liegen 220 km vor mir bis Nelson und möglicherweise, erreiche ich es schneller als gestern, denn bei Regen ist es auch hier nicht ganz so toll.

 

Tatsächlich ist es anstrengender zu Fahren, als gedacht. Regen aus Eimern und dazu starker Wind. Die Bergstraßen und Serpentinen machen es nicht gerade einfacher. Gefühlt die halbe Strecke ist dazu einspurig, eng, Kurven nicht einsehbar und umso gefährlicher, wenn man mal wieder gar nichts sieht vor lauter Regen oder irgendwelche super schlauen, bei diesem Wetter ohne Licht unterwegs sind. Sehr schade, denn ich fahre gerne Kurven und vor allem in den Bergen liebe ich es, doch heute war ich stark eingebremst und es war doppelte Vorsicht geboten. Glück nur, dass nicht ganz so viel los war.

 

Der Regen will auch einfach nicht nachlassen und so nutze jede einzelne, trockene Minute, und es sind wirklich immer nur Minuten, um wenigstens zwischendurch mal Luft zu schnappen und die Natur ein wenig auf mich wirken zu lassen.

 

 

Diese Bild liebe ich.. Mittendrin die Straße, wie aus dem Nichts! 

 

 

Letztendlich war ich schon mehr als 4 Stunden unterwegs, als wenige Kilometer vor Nelson der Himmel aufriss. Ich konnte es gar nicht glauben, doch als ich Nelsons Küste erreichte, war es als wäre ich in einer anderen Welt, zumindest aber ganz sicher in einem anderen Land. 

 

Sonnenschein pur und türkis blaues Wasser! Südsee war mein erster Gedanke und ich konnte nicht genug davon bekommen. Klar wusste ich, dass Nelson am Wasser liegt, aber das hat alles übertroffen.

 

Ich verwarf erstmal den Gedanken, im Hostel einzuchecken, denn nach dieser Fahrt habe ich mir diesen Ausblick und Sonne mehr als verdient.

 

 

Ich machte Halt, genoss die Sonnenstrahlen und spazierte ein wenig den kleinen Hafen entlang. Die Fahrt und die letzten Stunden waren längst vergessen. 

 

 

War anschließend noch etwas im Park und natürlich musste ich noch ein bisschen zum Strand, bevor die dicken dunklen Wolken wieder mehr und mehr wurden.

 

Unglaublich schön hier, wenig los, leider aber auch hier die Trockenheit stark zu sehen. Dafür, dass wir mehr Regen haben diesen Sommer als in den letzten 80 Jahren, ist hier, wie auch auf dem Rest der Insel, sehr wenig zu sehen. Bäche und Flussläufe sind ausgetrocknet, ganze Seen ohne Wasser. Sehr traurig.

 

 

Es war erst früher Nachmittag, doch die Fahrt machte sich etwas bemerkbar. Ich war müde und beschloss dann doch ins Hostel zu fahren und es mit mit einem Welcome Bierchen gemütlich zu machen. Doch das kam erstmal anders als gedacht.

 

Ich buchte gestern Abend ein Bett in einem 6er Zimmer. Ganz bewusst, da laut der Buchung noch weiter 4 Betten frei waren. Heißt, es ist nicht voll!

 

Angekommen, Zimmerschlüssel in der Hand, rauf in den ersten Stock - SCHOCK !

 

Tatsächlich wollten sie mir ein Einzelzimmer andrehen, was mich an sich nicht gestört hätte und ich bin auch wirklich nicht wählerisch, doch sauber muss es sein, das ist alles, was ich erwarte...

 

Es war alles außer sauber, und mich ekelte es zum ersten Mal so sehr, dass ich nicht mal meine Sachen auf dem Boden abstellen wollte. NO GO! Das geht gar nicht!

 

 

Die Küche am Floor, haha ich bin gleich wieder rückwärts raus und über die Hinweiszettel darin musste ich nur Lachen. Als würde hier irgendjemand auch nur etwas anfassen, geschweige denn in den Kühlschrank stellen. Ich öffnete ihn nicht, mal, den die Angst, dass mir hier etwas entgegenkommt, war größer als die Neugier. Nein Danke!

 

 

Ich also wieder mit Sack und Pack runter in die Kneipe, machte der weniger freundlichen Dame klar, dass ich doch gerne das Zimmer hätte, welches ich buchte, bestellte ein Bier und gab ihr Zeit, das abzuklären, während ich im Garten wartete.

 

 

Ich bin da ja völlig entspannt...

 

 

So nach einem Stündchen in etwa, kam dann auch schon der Chef an. Entschuldigte sich mehrmals und tauschte die Schlüssel aus.

 

Das Zimmer war OK. Geräumiger als ich dachte, vor allem aber sauber, ich hatte es für mich allein und es war sogar ein Balkon mit dabei. Nicht wirklich sehr einladend, aber immerhin die Möglichkeit, auch etwas draußen zu Frühstücken/Essen oder auch zu Schreiben. 

 

 

Ich muss dir unbedingt noch das Fernsehzimmer zeigen! Finde den Fehler 😂

 

 

So schade, dass man dieses Hostel so verkommen lässt. Es hat mehr als Potenzial. Beste Lage, in wenigen Minuten zu Fuß in der Stadt. Kneipen, Bars, Restaurants und Supermärkte alles gleich in der Straße oder ums Eck. Sogar eine nicht ganz so schlechte Kneipe im Erdgeschoss, wo man anschließend nur noch die Treppen hochkriechen muss 😄

 

Hier könnte man mit wenig Aufwand eins der besten Backpacker Hostels der Stadt daraus machen. Goldgrube! Meine Meinung!

 

Für mich war es das dann aber schon an diesem Tag. Ich ging noch etwas Einkaufen, machte es mir auf dem Balkon gemütlich - soweit das ging - und schrieb ein wenig, während der Regen auch schon wieder einsetzte.

 

Die nächsten Tage bleibe ich wohl erstmal hier in der Gegend und sehe, was man rundherum so anstellen kann, bevor ich Richtung Nordinsel ziehe.

 

Ob das Wetter mitspielt und was ich so entdecke? Bleib dabei...

 

 

Deine Susie

 

PS: Schön, dass du da bist !


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