TAG 3 AUF REUNION - REGEN, NEBEL, MONDLANDSCHAFT ♥ ♥ ♥

Ich bin ja bereits infiziert von Reunion, die Kurven-Insel der Maskarenen, und auch heute ist wieder so ein Tag, an dem ich nicht halten kann. Zu schön, auch wenn das Wetter anfangs nicht so mag, und letztendlich meine Camera den Geist aufgab...

 

Nach einem leckeren aber kurzen Frühstück, weil ich doch ein bisschen verschlafen hatte, ging es heute Morgen gegen 9 auf die Straße. Ziel, sofern ich denn eins hatte, Piton de la Fournaise, einer der aktivsten Vulkane weltweit. Tatsächlich war er an meinem Geburtstag und bis ein paar Tage vor meiner Anreise auf Reunion noch aktiv. Glaub mir, ich ich hab ich grün geärgert! Ich bekam schon Gänsehaut, als Josie mir davon nur erzählte. Was muss das für ein Erlebnis sein, es live zu sehen...

 

Ja, Chance verpasst, trotzdem machte ich mich mal auf den Weg.

 

Gute 2 Stunden sollten es sein, laut Google. Stopps nicht eingerechnet und wer mich kennt weiß, es kann dann schon mal doppelt so lange dauern. 😉

 

Das Wetter war nicht berauschend, tiefe Wolken als ich den Motor startete, Regen schon nach ein paar hundert Metern, doch ich wusste ja bereits, das kann sich innerhalb weniger Minuten wieder ändern - jedoch auch in alle Richtungen.

 

Es ging hoch hinauf, die Straßen wurden enger, führten durch Wälder und der Ausblick, ganz egal wo man sich gerade befand, war wieder einmal wunderschön!

 

 

Mein erster Stopp, der Aussichtspunkt - Nez de Boeuf

 

Hier bleibt einem fast der Atem weg. Natur kann so gewaltig und unfassbar schön sein!

 

 

Weiter geht es die Serpentinenstraße hoch. Kein Auto weit und breit, die Straße gehörte mir ganz allein und ich habe es so geliebt.

 

 

Dann plötzlich änderte sich die Umgebung. Es wurde kahler, die Erde färbte sich rot und ich hatte die Höhe des Nebels erreicht. Teilweise ein bisschen schade, denn in die Ferne gucken war jetzt nicht mehr drin, doch ich mochte es, so ein wenig spuki... 🙂

 

 

2, 3 Kurven später war ich dann auch schon da! Dachte ich...

 

Blick auf die Uhr, nur 1.5 Stunden. Wow gut in der Zeit.

 

Doch es stellte sich heraus, dass es "nur" der Commerson Krater war - also noch weit, weit weg, von meinem gedachten Ziel 🙂

 

11 Grad - es regnete leicht, stürmte dort oben auf über 2300 Metern, so dass ich echt erstmal im Auto sitzen blieb und überlegte, ob ich überhaupt einen Schritt nach draußen machten möchte haha

 

Aber klar, los ging es, und glaube mir, ich hab so gefroren. 11 Grad reichten ja schon, aber der Wind dazu, war wirklich gemein!

 

 

Es ist nur ein kurzer Fußweg bis zum Krater, reicht auch bei dem Wetter, und so allein unterwegs in der Umgebung und dem Nebel, ja es war ein bisschen unheimlich. (Kennst du den Film, The Fog - Der Nebel des Grauens? Ich bin ein wenige geschädigt davon 😄)

 

Ist das denn kein Ausflugsziel hier oben, dass außer mir keiner da ist? Ich weiß es ja nicht, ich komm immer nur zufällig an irgend etwas vorbei, das wissen wir ja. 😄

 

 

Wie gut, dass ich nicht ne Stunde laufen musste, denn der Krater an sich, war jetzt nicht so das, was ich mir vorstellte. Dachte wirklich, er wäre um einiges größer. Aber gut. Gesehen... ✅

 

 

Das war es dann auch schon. Nicht so der Hit, oder?

 

Zurück marschiert, im Auto erst einmal die Heizung angemacht, oh mir war sooo kalt!

 

 

 

Tatsächlich war das bis hierhin die schöne Strecke, gleich verlasse ich den Asphalt und fühle mich erneut als wäre ich auf einem anderen Planeten... Mondlandschaft würde es wohl wieder bestens beschreiben.

 

Davor aber geht es aber nochmals richtig kurvig nach unten... Im dichten Nebel, Sicht nicht wirklich berauschend und ja, es regnete zur Abwechslung mal wieder 🙂

 

 

Noch ein kurzer Blick zurück und schon geht es rein in die Schlaglöcher!

 

Das ist ja was, was ich gar nicht ab kann, wenn ich nicht das richtige Auto dafür habe. Schlangenlinien und Schritttempo für die nächsten x km. Mein Navi hatte mich auch bereits verlassen, doch verfahren kannst dich hier ja auch nicht wirklich, also egal.

 

 

Neblig, kalt, Schlaglöcher und eine nicht endende Straße. Wohin man läuft, fährt und sieht.. Nichts!

 

Doch ich war froh, hier das ein oder andere Auto zu sehen, das mir entgegenkam, denn wieder einmal wollte ich hier, Irgendwo im Nirgendwo nicht unbedingt mit dem Auto liegen bleiben. 😄

 

 

Es hatte schon was, doch nach mehr als einer Stunde, bisschen herumlaufen und sich dann wieder im Auto durchschütteln zu lassen, weil die Schlaglöcher immer tiefer wurden, war es dann auch genug.

 

Dazu wurde der Nebel immer dichter, der Regen stärker, und es war klar, selbst wenn ich den Vulkan heute irgendwann noch erreichen sollte, sehe ich höchstwahrscheinlich eh nicht viel davon...

 

 

Das war mir dann der Tag nicht wert, meine Zeit ist kurz auf Reunion und es gibt noch so viel mehr zu sehen, als diesen einen Vulkan... vor allem, wenn er eh gerade "schläft".

 

Ich beschloss umzukehren... nochmal eine Stunde Schlaglöcher, doch letztendlich war es eh die einzige Straße, die ich sowieso irgendwann wieder zurück hätte müssen.

 

Gute Entscheidung, denn sobald ich die Schotterstraße verlassen hatte, riss der Himmel etwas auf.

 

WOW ist das schön !?!?

 

Es ging wieder ein Stück die selbe Straße zurück

 

Der Nebel verteilte sich und ich kam nicht drum herum, nochmals, am ersten Aussichtspunkt zu halten, Nez de Boeuf - der gleiche Blick, ein komplett anderes Bild.

 

 

Dann wurde es Zeit für einen kleinen Snack und ich fuhr den nächsten kleinen Imbis an, der auf dem Rückweg lag. Habe mir ein HotDog schmecken lassen - hatte ich ja Jahre schon nicht mehr - und chillte etwas in der Gegend rundherum. Wunderschön auch mal wieder !

 

 

Weiter ging es und ich beschloss mal links ab zu biegen, mal sehen wo ich lande. Der Gedanke war, vielleicht irgendwo am Wasser und wenn es gerade machbar ist, mit etwas Sonne und ein paar Grad wärmer vielleicht.

 

Klar, dass all die Serpentinen, die ich hoch musste, jetzt auch irgendwo wieder nach unten führten. Was für eine Strecke !!!! 

 

Ich glaube, ich muss das nochmals erwähnen, wenn du keine Kurven magst, ist Reunion absolut nichts für dich, andernfalls feierst du es, so wie ich  ♥ ♥ ♥

 

 

Dann stand ich hier etwas an der Baustelle, und mit etwas meine ich, dass ich da nach 15 Minuten immer noch stand, ohne dass mich auch nur einer für ne Sekunde beachtete. Ich wollte nicht unhöflich sein und hupen, war ja auch nicht in Eile, doch meinen Tag wollte ich hier auch nicht wirklich verbringen. Nach 20 Minuten stieg ich dann mal aus, sagte freundlich Hallo und fragte, wie lange es doch noch dauern würde, bis sie mich durch lassen.

 

Er grinste, sah auf die Uhr und zuckte mit den Schultern.

 

Ok, dachte er wird dann schon rufen, bedankte mich, und lief ein bisschen durch die Ananas Plantagen. Tatsächlich muss ich zugeben, dass ich noch nie zuvor so viele Plantagen auf einmal gesehen hab, wie hier in diesem Eck der Insel. So schön!

 

 

Fast 45 Minuten später, war es dann schon so weit und ich durfte weiter fahren haha ich konnte es ja nicht glauben, aber die haben die Ruhe weg.

 

Ich kam nicht weit, dann stand ich an der nächsten Baustelle, der Ausblick aber auch nicht ohne und immerhin war diese mit einer Ampel geregelt, so dass es nicht ganz so lange dauert, bis ich wieder weiter konnte. 

 

 

Leider hatte sich mit diesem Bild meine Camera verabschiedet. Zu schade, denn den Rest der Strecke hätte ich zu gerne noch festgehalten. Es war einmalig! 

 

Einen kleinen letzten Atemzug gab es von meiner Camera nochmal in Saint Joseph am Strand, wo ich auch den Rest des Tages verbrachte, und mich dann mit dem Sonnenuntergang verabschiedete und auf den Heimweg machte.

 

 

Was ich doch auch für ein Glück habe. Kaum eingestiegen ins Auto, verabschiedete sich mein Handy Akku. Ladekabel natürlich nicht mit dabei, so dass ich jetzt hoffen durfte, den Weg in meine Unterkunft, 30 km weiter und hoch oben in Le Tampon, zu finden. Hier hatte ich ja an Tag 1 trotz Navi schon Probleme und einige Ehrenrunden gedreht.

 

Ja, umso überraschter war ich, als ich tatsächlich auf Anhieb den Weg hatte und letztendlich, ca. 40 Minuten später, glücklich und hungrig auf meiner Terrasse saß, das Abendessen genoss, und später mit Josie noch einen schönen letzten Abend, auf Reunion verbrachte.

 

 

Viel zu schön und natürlich viel zu kurz! Das war mir vorab schon klar, doch ich konnte mir den kurzen Abstecher nach Reunion nicht nehmen lassen, und das ist auch gut so! Ich bin schockverliebt in diese Insel und hoffe, irgendwann nochmals in diese Richtung zu kommen und auf Reunion zu landen. Dann hoffentlich für ein paar Tage länger, denn es gibt noch so viel zu sehen und zu erleben.

 

Goodbye Reunion es war mir ein absolutes Vergnügen! ♥ ♥ ♥

 


Bis bald...

 

 

Deine Susie

 

PS: Schön, dass du da bist !


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